Baubiologische Raumgestaltung
Hochwertige natürliche Materialien, schöne und individuelle Farben, harmonische Proportionen, angenehme Beleuchtung und eine persönliche Einrichtung sind die Grundlagen für einen behaglichen und ästhetischen Raum.
Baubiologische Raumgestaltung ist ein immer größer werdendes Interessengebiet, das auch sehr anspruchsvollen ästhetischen Ansprüchen gerecht wird.
Durch unsere Sinnesorgane wirken unsere Räume auf uns bewusst oder unbewusst. Jedes Haus mit seinen BewohnerInnen zusammen ist ein ganz spezielles Individuum, und jede Raumgestaltung sollte der eigenen natürlichen Ästhetik und der persönlichen Situation angepasst sein.
Die Baubiologische Raumgestaltung bedeutet Ästhetik und Gesundheit in einem und erweckt ein Gebäude zum Leben.
Raumvisionen: Wohn- und Arbeitsräume natürlich und ästhetisch
Der Wohnbereich sollte in der Regel eine beruhigende und erholsame Ausstrahlung haben. Dazu empfehle ich beispielsweise eine Ton-in-Ton-Auswahl von Farben, die eine ausgleichende Atmosphäre schafft.
Im Arbeitsbereich sollte durch die farbliche Gestaltung die Freude, Vitalität und das Interesse positiv beeinflusst werden. Das Einbringen von geringen Komplementärfarben, beispielsweise rot-grün, schafft eine belebende Atmosphäre.
Die Natürlichkeit einer Raumgestaltung wird durch die Auswahl von hochwertigen Baustoffen, wie beispielsweise Lehm oder Kalk, unterstützt.
Eine ästhetische Raumgestaltung ist nicht immer objektiv zu erfassen, denn etwas Schönes ist immer subjektiv.
Raumklima: Angenehm und behaglich
Materialien wie Lehm, Kalk und Baumwollfasern sorgen für ein angenehmes Raumklima, da sie gut Feuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. So pendelt sich eine optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 50 % ein. In einem solchen Raumklima trocknen die Schleimhäute nicht aus, und die Feinstaubwirkung wird reduziert.
Außerdem hat Lehm sowie Kalk geruchabsorbierende Eigenschaften und Kalk zusätzlich durch seine alkalische Eigenschaft eine desinfizierende Wirkung, so dass Schimmelbildung vorgebeugt werden kann.
Raumakustik: Akustisches Wohlergehen
Durch porige Oberflächen von angerauten Putzen sowie weiche Baumwollfaserputze, die durch die Textur eine große Oberfläche besitzen, wird der Schall mehr geschluckt bzw. absorbiert als bei glatten Materialien. Dieser Punkt ist besonders zu beachten, wenn Menschen explizit auf akustisches Wohlergehen Wert legen. Durch das feine Verweben der Faser wirkt der Putz wie eine vollflächige Armierung, was bei rissigen Wänden von Vorteil sein kann.
Raumästhetik: Farben, Formen und Licht
Ein aufbauendes und behagliches Ambiente wird durch die Kombination von Farbe, Form, Material und Beleuchtung nach den baubiologischen Kriterien erreicht, und darüber hinaus beeinflussen sie die sinnliche und psychologisch positive Wirkung der Räume.
Räume werden durch gutes Design und ansprechende Farbgestaltung aufgewertet. Nach den Farbgesetzen kann eine Raumgestaltung so kombiniert werden, dass harmonische und wenn gewünscht kontrastreiche Farbkonzepte entstehen, wobei Kontrast auch ein Teil von Harmonie sein kann. In Verbindung mit Farben und Licht können bestimmte Wohnobjekte ästhetisch hervorgehoben werden. Licht und Schattenwirkung durch eine direkte oder indirekte Beleuchtung – auch der Einfall von Tageslicht – lassen unterschiedliche Farbnuancen oder Farbtöne nochmals anders wirken.